@Linus Huber
Im Gegensatz zu Ihnen habe ich erkannt, dass es kein Zurück zum liberalistischen Zeitalter gibt und diese Periode eben auch nicht so wünschenswert ist – wie sie heute manchen Nostalgikern noch erscheinen mag. Schon im 19. Jahrhundert bröckelte die “bürgerliche Fassade” und war die Ideologie des Eigentums / der Familie / des freien Marktes (sprich der Freiheit über fremde Arbeitskraft zu verfügen und sich das Mehrprodukt anzueignen) nur für das mittlere und Grossbürgertum konzipiert. Im 20. Jahrhundert musste diese “Erfolgsgeschichte” auch für das mittlere und Kleinbürgertum notwendig zu Ende gehen. Heute leben wir in der paradoxen Situation, dass sich selbst die Arbeiterschaft verbürgerlicht hat – aber die reale Verfügungsgewalt übers Mehrprodukt und deswegen auch die reale politische Macht in den Händen weniger Monopolgewaltigen sich konzentriert hat. Des Rätsels Lösung kann daher nicht eine Flucht in die Vergangenheit oder eine Flucht nach vorne mit den gegebenen Mächten sein – sondern nur ein radikaler Bruch mit den Mächten des Status Quo – sprich der bürgerlichen Ideologie als solcher – die heute uns heute als Lüge mehr denn je beherrscht und zwar nur deswegen weil wir uns schlicht keine Alternative mehr vorstellen können.
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Von: Ueli
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